Dreh u.Sturzflugtauben

Wammentauben Die Wammen kommen aus dem Nahen Osten. Sie werden schon seit Jahren bei uns als Rassetauben ausgestellt. Inzwischen haben wie aber auch durch türkische Gastarbeiter erfahren, dass es sich hierbei um eine leistungsfähige, zuverlässige, intelligente und ruhige Sturzflugtaube haldelt. Das Training zum Sturzflug ist mit etwas Geduld verbunden. Die Taube ist ein guter Brüter und unbedingt schlagtreu. Die Wamme fliegt bei jedem Wetter, nur bei zu starkem Wind ist der Sturzflug nicht ratsam. Je mehr man sich mit den Tauben befasst, desto anhänglicher sind sie. Man kann dieselben Tiere mehrmals am Tage fliegen lassen. Eine hungrige Wamme fliegt schlecht. Bei einer Wertung werden drei Tauben gestartet, wobei sie trotz ihrer Größe unaufhörlich an Höhe gewinnen. Haben sie ihre Flughöhe erreicht, kann man sie sofort troppen. Man zeigt ihnen eine andere Taube, (meistens eine helle Taube) und veranlasst sie dadurch, herunter zu stürzen. Sie kommen mit halbangelegten Flügeln, im senkrechten Sturzflug mit sochem Tempo heruntergeschossen, dass man als Beobachter unwillkürlich ausweichen will. Sie landen dann auf der Erde vor dem Schlag. Die jungen Wammen fangen erst sehr spät mit dem Fliegen an.

Wutas (Griechische Ozydikas) Die Wutas stammen aus Griechenland und sind reine Sturzflugtauben. Sie haben etwa die Größe einer Brieftaube, sind aber schlanker, länger und haben längere Beine. Es gibt sie meist in blau, seltener in rot, gelb, schwarz und gescheckt. Wutas sind sehr gute Flieger, welche in wenigen Minuten Punkthöhe erreichen können. Setzt man den Dropper, beginnt das Schauspiel. Sie stürzen , ähnlich wie die Wamme, mit halbangelegten Flügeln senkrecht nach unten. Dies erfolgt oft mit einer Geschwindigkeit, dass der Zuschauer das Rauschen der Federn hört. Es wurden schon Geschwindigkeiten von 140km/h festgestellt. Wutas möchten aber nicht gerne angefasst werden. Deshalb werden sie oft mit einem Stock aus dem Schlag dirigiert. Man kann sie auch mehrmals am Tage starten. Sturzflugtauben benötigen immer vor dem Schlag eine Landefläche. Wutas sind gute Brüter und werden bei uns immer beliebter.

Dunek

 

Dunek, auch Dünek oder Dönek genannt, sind mittelgroße Tauben mit einer waagrechten leicht gedrungenen Haltung. Sie sind meist glattfüßig. Der Schwanz besteht aus mindestens 14 nicht zu schmalen Federn. Unter den Begriff Dunek ordne ich alle offen drehenden Tauben, egal, ob es eben Dunek, Dünek, Dönek, Selanik, Kosovo-Dunek oder Mazedonische Dunek sind, ein. Der Dunek kommt mit offenen Schwingen, "in der Luft liegend", herab. Dabei dreht er sehr unterschiedlich von tellerförmig oder ventilatorenähnlich, wie z.B. das exzentrische Drehen eines zur Erde schwebenden Ahornsamens. Eigentlich kann das Drehen auch fast mit einem erweiterten Mühledrehen verglichen werden. Die Figur kann sowohl einseitig links oder auch rechts drehend, wie auch wechselseitig gezeigt werden. Dunek und Mazedonische Drehtauben unterscheiden sich äußerlich leider nur unwesentlich, deshalb kennt man sie am besten durch ihren Flugstil auseinander. Dunek zeigen offene Drehungen und die Mazedonier enge Drehungen

 

 

 

 

Dunek (eng drehend)

  Die Dunek (eng drehend) auch Mazedonischen Drehtauben genannt sind nicht nur in Mazedonien sehr häufig, man findet sie im ganzen "Jugoslawien" genauso wie in Griechenland und in der Türkei. Ihr Ursprung ist in der Türkei zu suchen. Es sind mittelgroße und recht lange Tauben, sie sind aber immer glattköpfig. Die Augen sind in der Regel hell. Die Augenränder sind schmal und auch hell. Die Tauben kommen behost und bestrümpft vor. Der Schwanz besteht aus 14-15 Steuerfedern, wobei eine Doppelfeder in der Mitte des Schwanzes häufig ist. Die langen Flügel werden auf dem Schwanz liegend getragen. Es gibt diese Rasse einfarbig und gescheckt in allen Farben. Prof. Peterfi bemerkte, dass viele dieser Tauben den Vokal "R" nicht von sich geben können. Das Bemerkenswerteste an den Tauben ist aber ihr Flug und die einzigartigen Dressurleistungen, die von den Züchtern gezeigt werden. Es muss jedoch erwähnt werden, dass sich die Züchter täglich 4-5 Stunden mit den Tauben beschäftigen. Jede Taube hat ihren eigenen Namen, den sie kennt. Bei Herbeirufen der Tiere, mitunter werden 2, 3 oder 4 herausgelassen, zeigt der Züchter mit einem Stock auf die Taube und nennt ihren Namen. Diese fliegt dann aus dem Schlag. Der Rest der Tauben bleibt im Schlage zurück. Nach dem Herauslassen gibt der Züchter das Zeichen zum Start und das Schauspiel beginnt. Wennn sie hoch genug fliegen, setzt er die Dropper, und leitet somit den Sturz ein. Beim "Sturz" bilden Schnabel und Schwanz die Achse. Die Schwingen sind angelegt und nur der Flügelbug ist leicht heraus gestellt. Je nachdem, wie die Taube die Brust wölbt, "herausdrückt", erscheinen Flugbilder, die einer gewordenen Banane (Bananendreher) oder einem Ball (Kugel) ähnlich sind. Auch hier ist auf saubere, exakte Flugfiguren Wert zu legen. Die Drehungen können langsam oder auch schnell erfolgen. Drehen mit offenen Schwingen ist verpönt. Die Tauben sind im Schlag außergewöhnlich zahm und fliegen bei jedem Wetter.

 

Kelebek Der "Kelebek" heißt zu deutsch: "Schmetterling". Er ist vermutlich eine der "jüngeren" Taubenrassen unter den Drehtauben. Er kommt aus der Türkei, bekannte Städte seiner Herkunft sind Ismir, Balikesir, Mustafa, Bursa und Kreis Pasa. Die mittelgroße Taube hat eine leicht aufrecht Haltung und ist meinstens behost bis bestrümpft. Sie hat einen breiten Schwanz und kommt einfarbig in rot, schwarz und gelb vor. Es gibt auch Schwarze mit Rieselkopf,rot, gelb und schwarz mit weißem Kopf und weißen Schwingen. Bekannt sind auch Kelebek mit Strasserzeichnung in rot, blau, gelb und schwarz. Beliebt sind sie auch mit Bärtchenzeichnung. Sie fliegen jede Höhe im Soloflug, drehen dabei axial im Geradeausflug und fliegen, im Pulk, wie eine Gruppe Schmetterlinge. Bedingt durch dieses Flugspiel fliegen die Tiere meist länger, bevor sie durch Droppen zum Sturz gebracht werden können. Im DFC werden sie nur noch als 5er Stich bewertet. Purzeln, Rollen oder Mühledrehen ist verpönt. Je variantenreicher desto besser. Dabei drehen sich die Tiere blitzschnell um die Längsachse. Einige Tiere drehen sehr eng, andere wieder recht offen, so dass ein arten- und abwechslungsreiches Flugbild geboten wird. Dem Kelebek wäre grundsätzlich eine breitereZuchtbasis zu gönnen.

Dolapci

Rassebeschreibung eines türkischen Dolapci-Züchters

 

Hallo liebe Flug- Taubenzüchter,

ich möchte euch eine Rasse vorstellen, die mich persönlich besonders Fasziniert,
die „ Dolapci „ Rasse. (gesprochen wird sie“ Dolaptschi „ )
Sie ist für jeden Züchter eine Herausvorderung, bereitet einem viel Freude und lässt jedes Züchterherz höher schlagen.
Ihre Flugeigenschaften, Intelligenz, Verhalten im einzel oder gruppenflug und ihre verschiedenen Farbgebungen gehen bis 150 Jahre zurück, ( laut Überlieferungen ). Leider gibt es keinen schriftlichen Dokumentationen darüber. Es wird vermutet das sie von der Kelebek Rasse und der Dönek Rasse abstammen, auch könnte der „ Izmir Roller „ ( Taubenrasse ) seine „ Federn „ mit im Spiel gehabt haben.
Die „ Dolapci „ Rasse wurde hauptsächlich im Osten der Ägäis gezüchtet, Denizli, Isparta und Burdur. Durch die Foren im Internet hat sich ihr Bekanntheitsgrad sehr schnell verbreitet, so dass sie jetzt von Canakkale bis Mersin  gezüchtet werden. Auf die verschiedenen Eigenschaften wie Farben, Charakter, Flug- und Dreheigenschaften der „ Dolapci „ Rasse gehe ich jetzt genauer ein:

Körperbau:
.. eine langer aufrechter Körperbau, 14 breite Schwanzfedern in V form, keine Bürzeldrüse,
(in Burdur gibt es Züchtungen mit 12 Schwanzfedern und Bürzeldrüse)

Flugeigenschaften:
.. Dolapci Tauben können bis Wolkenhöhe FliegenJ, die Flugzeit kann je nach Training, mit kräftigen Flügelschlägen, zwischen 15 bis 120 min. liegen, ( sie können auch in Gruppen fliegen ) ein Segelflug wird allerdings nicht erwünscht.
Um ihre Dreheigenschaften aber besser zu sehen läst man am besten zwischen 2 bis 7 Stück fliegen. 30 Dolapci Tauben in der Luft sind aber auch ein Genuss für das Herz und das Auge.

Dreheigenschaften:
Die „ Dolapci „Rasse hat 5 verschiedene Dreheigenschaften, eine Drehvariante ist allerdings nicht erwünscht, die „ Firtikci „  die weite und langsame Sturzdrehung.
Egal wie hoch sie auch fliegt, sobald sie „ Gedropt „ wird, stürzt sie, mit dem Schnabel nach unten, wie ein abstürzendes Flugzeug nach unten. Während dem Sturz sind die Flügel meist weit gestreckt und es erfolgen viele, sehr enge, Spiraldrehungen.
Hohe Geschwindigkeit und sehr enge Spiralen werden bevorzugt und im Fachkreis „ Serie Dolap „ genannt. Besonders geschätzt werden die tauben die, ohne gedropt zu werden, von selbst aus großer Höhe ihre Spielvarianten Zeigen, wie z.B. Drehungen nach vorn, enger Sturzflug ( Bohrer ) gleichzeitig mit der so genannten „ Kelebek „ Drehung nach unten Stürzen. Das wichtigste ist die „ Propeller „ Drehung, ähnlich wie bei der Dönek Rasse. Auf den ersten Blick schauen sie gleich aus, erst bei genauerem hinsehen bemerkt man den Unterschied.

Besondere Merkmale:

.. bei der Zucht wird besonders darauf geachtet das die scheue und Schüchternheit der Taube erhalten bleibt. Diese Tiere lassen sich sehr gut Trainieren, egal ob am Boden oder in der Luft. Sie haben einen Starken und Robusten Körperbau und sind wenig anfällig auf Krankheiten.
Sie haben einen hervorragenden Orientierungssinn, selbst Jungvögel können ohne Probleme Entfernungen bis 25 km zu dem Heimatschlag zurücklegen. Diese Qualität wird von den meisten Züchtern bevorzugt.

Farben:
.. bei der „ Dolapci „ Rasse findet man fast alle Farbgebungen, meist haben sie eine getigerte Maserung wie z.B.
schwarz, schwarz, weiß getigert
weiß, schwarz getigert
blau, blau, weiß getigert
rot, rot, weiß getigert
silber, gelb, weiß getigert
weiß, schwarz gescheckt  u.s.w.

Zuchtregionen in der Türkei:
.. Denizli, Burdur, Isparta,
einzelne Züchter gibt es in Canakkale, Istanbul, Bandirma, Bursa, Izmir, Antalya, Manavgat, Alanya und auch in Mersin,

Durch gezielte Zucht wird diese Rasse in Denizli, Burdur, Isparta und Antalya erhalten.

Fazit:
Die „ Dolapci „ Rasse wird hauptsächlich wegen ihrer Dreheigenschaften gezüchtet, erst dann kommen die anderen Detailles.
Wir Züchter sind mit liebe und Leidenschaft bei der Sache. Eine Empfehlung an die Käufer, lasst euch die Tauben erst zeigen, wie sie aussehen und wie die Flugeigenschaften sind, nicht jede Taube ist zur Zucht geeignet.
Wenn sie ein paar gute Zucht „ Dolapci „ haben können sie gewiss sein, das die Jungvögel genau so gut wie die Eltern werden. Die Preise für eine Zucht „ Dolapci „ liegen bei 30,- Euro bis hin zu 300,- Euro.
Ich wünsche allen Züchtern viel Spass und Erfolg bei der Züchtung der wunderschönen „ Dolapci „ Rasse Taube.

Turgay Güröz + Iskender Damgaci